Ab April steht ein Arbeitsplatzwechsel an.
Um der vergeudeten Zeit in der Blechlawine zu entkommen, würde sich das Rennrad anbieten.
Ist allerdings 50 km/350hm einfach.
Die wahnsinnige Idee: morgens relativ locker im L2/GA1-Bereich zu fahren, Nachmittags dann spezifische Inhalte mit variabler Distanz 50-80 km im Albvorland und am Albtrauf einzubauen.
Freitag Nachmittag dann Heimfahrt zur Familie über den Schwarzwald, ca. 110 km/2.000hm.
Samstag Ruhetag
Sonntag kurze Intervalleinheit.
Da ich unter der Woche die Familie nicht sehen werde, kann das Leben im wesentlichen auf Arbeiten, Radfahren, Essen und Regenerieren eingestampft werden.
Gegenüber meiner "Hochvolumen-Saison" 2017 wäre das noch einmal eine deutliche Umfangsteigerung Richtung 25 Stunden/Woche, zumindest April bis Oktober.
- ist das überhaupt machbar?
- bekommt man bei diesem Volumen noch spezifische Einheiten/variable Intensität unter?
- gibt es Erfahrungen, wie man das am besten angeht, ohne sich auzubrennen?
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Pendeln ins Training integrieren?
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10.02.2019, 15:31 #2
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Kann man bestimmt mal machen.
Hab 70km eine direkte Fahrt und fahre mit dem Auto morgens hin, abends mit RR zurück nach Hause und am nächsten Morgen wieder mit RR zur Arbeit.
Mache ich so von Frühjahr bis Herbst 1-2mal unter der Woche (also bis 4 Fahrten).
Wozu willst du 25h die Woche trainieren?
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10.02.2019, 15:36 #3
Ganz sicher *kann* man das so durchziehen.
Gibt ja auch andere Radpendler hier im Forum die ähnliche Distanzen täglich pendeln.
Allerdings stellt sich doch die Frage ob man neben einer Vollzeitarbeit noch so viele Stunden fix verplanen möchte? 9 Std. Arbeit + 3-4 Stunden Rad (je nach Witterung und Wind) sind viel Zeit! Man muss ja auch noch duschen, essen, kochen, einkaufen, Rad putzen, Post erledigten usw. ...
Irgendwann bleibt -zumindest nach meiner Erfahrung- der Spaß an der Sache auf der Strecke und das wäre natürlich bedauerlich für das geliebte Hobby!Geändert von PAYE (10.02.2019 um 16:28 Uhr)
Biete: English Books; Suche: Sigma BC 1609
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10.02.2019, 15:51 #4
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Das hört sich doch nahezu perfekt an.
Wenn du wetterfest bist und dich am Arbeitsplatz entsprechend umziehen kannst, sind das doch die idealen Voraussetzungen, um aus der Not eine Tugend zu machen.
Finde ich.
Mit welcher Trainingsintensität du die Fahrten letztendlich machst, würde ich im Vorfeld gar nicht so festlegen.
Wähle sie hin so, dass du deiner Arbeit vernünftig nachkommen kannst und zurück so, dass du dich am nächsten Tag nicht quälen musst.
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10.02.2019, 16:10 #5
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Hin und zurück musst Du ja sowieso. Da ist das Rad doch ideal. Training in den Arbeitsweg integrieren. Noch effizenter kann der Tag doch kaum gestaltet werden. 50km Rad 1,5h, Auto 45min oder so?! Wieviel würdest Du ansonsten noch trainieren fahren?
Grundsätzlich kann man damit sehr weit kommen. Ohne Namen zu nennen... es gibt erfolgreiche Menschen, bei denen das mehr oder weniger der Trainingsalltag ist. Musst halt den lockeren Teil wirklich locker fahren.
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10.02.2019, 16:28 #6
Als radsportverrückter Dödel kann einem nichts besseres passieren. Ohne den Arbeitsweg käme ich kaum mehr zum Radfahren.
Wenn du trainieren willst, ist das vielleicht nicht immer ideal. Weil 50km am frühen Morgen nur knapp 10h nach der 50km-Einheit am Abend ist nicht jedermanns Sache. Trainingstechnisch sicher oft nicht wirklich wertvoll. Ich hab das Glück, dass ich nur aus aus Freude an der Sache radfahre. Trainieren tu ich nicht. Mal gehts besser, mal gehts schlechter. Zumindest geht es meinem Geiste wesentlich besser, wenn ich am Morgen meine 2h draussen war und locker, entspannt und gelöst mit freudigen Gefühlen im Büro ankomme.
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10.02.2019, 22:15 #7
Jackpot. Mit Familie wäre es schwer. Es geht bei solchen Pendlerdistanzen weniger darum ob man das als ambitionierter Nerd physisch hin bekommt, sondern ob man die Zeit hat für 8-9 h Anwesenheit auf der Arbeit plus 4h Rad = 13 h am Tag weg zu sein.
Wenn man schon als Wochenendheimfahrer gezwungenermaßen allein ist, kann man die Zeit auch sinnvoll nutzen.
Ich habe nicht so eine lange Distanz zur Arbeit, aber ohne Pendeln wäre ich radtechnisch tot.wattglatze - Stromkosten steigen, Watt nicht.
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3x die Woche pendeln ab dem Frühling... früh nüchtern 45min hin (15-25km a 350 450hm) und dann meist mit Intervallen heim. Meist so 50-90km zwischen 1500 und 3000hm.
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11.02.2019, 09:21 #9
Ich hab so 42 km und 300 HM zur Arbeit. Früh fahr ich das nüchtern überwiegend in Z2. Heimwärts dann immer mit etwas Tempo und gerne auch wenige Kilometer mehr, aber selten richtig strukturiert im Sinn von 4x4 oder so. Ich fahre allerdings i.d.R. nur eine Fahrt pro Tag. Bin zwar eher der Schönwetterfahrer, aber das kann ich nur empfehlen.
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11.02.2019, 10:22 #10
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11.02.2019, 10:36 #11
Ja, wir haben eine Radfahrerdusche/-umkleide und einen abschließbaren Fahrradkeller, der videoüberwacht ist. Ich fahre ab und zu mit dem Zug eine Strecke oder mit meinem Auto und lasse es dann dort über Nacht stehen. Meistens nehmen mich jedoch zwei Kollegen aus der Fahrgemeinschaft dann die einfache Strecke mit und ich fahre bei schlechtem Wetter oder bei Anzugtermin mit dem Auto inkl. der Fahrgemeinschaft. Ich habe auch immer ein Rad für "Notfälle" oder den Lunchride vor Ort. Manchmal nehme ich dann auf Vorrat mit, so dass ich nachmittags den Rest der Woche heimfahren kann. Drei Räder hatte ich schon gleichzeitig im Fahrradkeller stehen.
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11.02.2019, 10:40 #12
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11.02.2019, 10:50 #14
Ich weiß nicht, wie alt (lies: belastbar) Du bist und was Du anstrebst.
Es klingt zumindest so, als wäre es für Dich eine deutliche Änderung gegenüber den alten (Trainings-)Gewohnheiten.
Ich (knapp 50, ~10 tkm/a) habe etwa die Hälfte Deiner Strecke, die ich (weil überwiegend Stadtverkehr - grüne Welle und so) mit einigen "Intervallen" fahre. Wenn ich das 5 Tage am Stück mache, merke ich das SEHR deutlich und habe keine Veranlassung am WE zu 'trainieren'. Manchmal fällt die Wochenendtour dann auch komplett aus.
Mein Vorschlag:
Fang die ersten beiden Wochen zunächst molto piano an und dann schau mal, was Dein Körper neben den 700+ km/w noch an Intensitäten verpacken könnte. Ich vermute, zunächst mal nicht allzuviel
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11.02.2019, 11:02 #15
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Er hat auch keine Veranlassung Sa/So trainieren zu müssen, weil er da 100% Zeit mit seinen Kindern und Frau verbringen kann! Montags macht er eine trainingsfreie Anfahrt und ab Di geht dann das Programm los, aufbauend und endend mit einer langen GA Runde am Freitag nach Hause.
Sehr einfach alles aufgebaut, sehr effektiv, Umfang + Intensität einfach verpackt -> Leistungssteigerung so gut wie sicher.
Di-Fr pro Tag 24h (!!!) nur für Arbeiten, Trainieren, Essen, Schlafen. Wenn er sich gut organisiert, kann er Montags schon für Di/Mi sein Essen vorbereiten. Wer natürlich ein Sternemenü zaubern will, braucht mehr Zeit. :-)
Es gibt ja genügend hier im Forum, die solche Programme mit DEUTLICH mehr Umfang noch fahren.Geändert von wissender (11.02.2019 um 11:04 Uhr)
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11.02.2019, 12:08 #16
Die Minimalangabe seiner Zahlen führt zu 22 tkm/a (nur Pendeln, keine Hobbyausfahrt, kein Wettkampf).
Ich fürchte, unser Verständnis von "genügend" oder "DEUTLICH" unterscheidet sich.
Vielleicht lassen wir ihn erstmal (bzgl. seiner Voraussetzungen und Ziele) zu Wort kommen, bevor wir uns weiter mißverstehen...Geändert von grüner Sphinx (11.02.2019 um 12:10 Uhr) Grund: ich kauf ein 'e'
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11.02.2019, 12:26 #17
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Klar geht das, einfach probieren.
Logistik für Kleidung, Dusche, Essen, Rad muss man langsam austüfteln. Fahren kann man bei jedem Wetter außer Schneesturm, halbwegs vernünftige Strecke vorausgesetzt.
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11.02.2019, 12:38 #18
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Das kann man machen, sofern man wetterfest ist und Möglichkeiten zum Umziehen und Klamotten trocknen hat.
Und wenn man täglich so viel Zeit (4h) für das Radfahren einsetzen will.
Wenn
nicht nur aus Radfahren besteht, wird es eng.
Täglich den immer gleichen Weg fahren ist irgendwann sehr eintönig. Man kann dabei auch die Lust verlieren.
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11.02.2019, 13:18 #19
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Ändert aber eben nichts am Training oder der Qualität vom Training, er möchte kein Radwanderer werden oder irgendwelche Sehenswürdigkeiten anschauen und fotografieren, sein Ziel ist darauf fokussiert aus seiner freien Zeit, die er in dem Zeitraum ungebunden verplanen kann, auf möglichst viel Leistungssteigerung zu legen.
Grundsätzlich stimme ich dir zu, aber Kompromisse muss man eben eingehen und die Priorität festlegen.
Umfang-Zahlen hat noch keiner genannt.
V.a. wenn er nur 4 tage die Woche trainiert, 3x100km + 1x 130km macht in der Woche 430km. 2 oder 3 Wochen Plan, 1 Entlastung Woche mit 2x je 100km, also 200km. Monatsumfang ca. 1400-1500km * 12 = 16.500-17.000km wenn das ganze Jahr überhaupt so trainiert werden würde.Geändert von wissender (11.02.2019 um 13:22 Uhr)
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11.02.2019, 13:53 #20
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Ich kann nur den Vergleich einer Pendelstrecke 30km einfach bringen.
Ist gut und machbar. Der Zeitaufwand ist immer relativ, da ich die Zeit auf dem Radl ebenfalls als "Training" verbuche und so 2h15min / Tag auf dem Rad hocke. Wenn man mit dem Auto fährt, dann müsste man die Radlzeit ja auch noch aufbringen, insofern hat man eigentlich Zeit gespart.
Intensität geht eigentlich, ist wie alles eine Gewöhnungssache. 30km sind ja nun keine 50km, wahrscheinlich dauerts dann etwas länger. Ich bin nicht um einen Gewichtsverlust (netter Nebeneffekt) drumrum gekommen. Es war dann auch so, dass man am Anfang Nachmittags platt ist, später wenn man routiniert ist, dann geht eine Feierabendrunde mit den Buben dennoch recht gut. Man muss nur die Nahrungsaufnahme etwas planen. In der Kantine hält man automatisch nach Vollkornnudel ausschau
Was bei einem solchen Vorhaben zu bedenken ist: Gibts nen Plan B wenn die Karre defekt ist, man selbst krank ist (oder gerade in der Auskurierphase ist) oder das Wetter einfach zu schlecht ist.
Beim Tempo müsstest du mal schauen, man hat ja auch Gepäck dabei und in der Schlechtwetterphase ist der Hardcore-Renner vielleicht auch dem Schutzblech-Granfondo unterlegen. Das zieht einen schonmal etwas runter. Ich bin auf jeden Fall immer flott gefahren, wollte ja beizeiten ankommen.
Bei der Fahrleistung ist dann auch zu überlegen (ich glaubs ja net), ob man am FR länger fahren will, oder am WE auch noch. Vielleicht man einen RTF oder eine Runde mit den Buben, aber sonst? Aber es ist ja jeder anders.
Selbe Strecke langweilig? Ich finde nicht, man kennt sie ja dann gut und wenn man ein wenig Glück hat, dann ist es auch noch eine schöne Strecke. Ich habe nichts vermisst. Ich habe aber auch immer die gleiche Strecke durch dem Wald, die ich als Ausgleich laufe.
Wie machst du es, wenn du unterwegs einen Defekt hast? Ich hab meistens auf der Pendelstrecke platte Reifen. Bei 50km ist das "Heimlaufen" ja eigentlich nicht möglich.